Öffnungszeiten
Ciastel de Tor

Sommeröffnungszeiten vom 01.05.2024 bis zum ersten Sonntag im November.

Dienstag–Sonntag: 10.00–18.00
Montag: Geschlossen
Ursus ladinicus

Sommeröffnungszeiten vom 01.05.2024 bis zum ersten Sonntag im November.

Dienstag–Sonntag: 10.00–18.00
Montag: Geschlossen
MUS
LA

Siegward Sprotte – Norden Süden, Die Geografie der Kunst

04/05/2024 – 30/09/2024
Museum Ladin Ciastel de Tor
Kurator: Phil Mer
Texte: Phil Mer
Grafik: Studio Puls

ert tla tor 2024

Eine Reise von Süden nach Norden, vom Gadertal bis zur deutschen Nordseeinsel Sylt. Dies erwartet die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Siegward Sprotte. Nord süd, la geografia dl’ert“, die – zwanzig Jahre nach dem Tod des Künstlers (1913-2004) – im Museum Ladin Ciastel de Tor in Sankt Martin in Thurn zu sehen ist. Die Verbindung des deutschen Malers mit dem Gadertal begann 1936, als Sprotte eher zufällig nach Kolfuschg kam, in den darauffolgenden Jahrzehnten kehrte er immer wieder hierher zurück. Die Gemeinde St. Martin in Thurn verlieh ihm 2003 die Ehrenbürgerschaft, das Museum feierte ihn damals mit einer Ausstellung und besitzt noch heute eine Sammlung von Werken, die der Künstler ihm im Laufe seines Lebens vermacht hat.

 

„Norden und Süden. Meer und Berge. Farbe und Form. Das sind die Gegensätze, die Sprotte mit äußerster Natürlichkeit in einen Dialog treten lässt“. So fasst Kurator Phil Mer die Themen der Ausstellung zusammen. Dabei lässt der Maler, der sich ausdrücklich nicht als Landschaftsmaler bezeichnet, durchblicken, dass seine Bilder nicht das wiedergeben, was seine Augen sehen. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass er die Landschaft, die ihn umgab, normalerweise nicht en plein air malte. Er malte das Meer, wenn er in den Bergen war, oder umgekehrt die Berge, wenn er zu Hause an der Nordsee war. „Das ist typisch für einen erfahrenen Künstler, der das, was er aufnimmt und sieht, verinnerlicht und abruft, wenn er sich seiner Kunst widmet“, betont Phil Mer. Und im Gegensatz zu einem typischen Phänomen in der Kunstgeschichte, dass die Farben eines Malers oder einer Malerin nach einer Reise in den Süden lebhafter, flammender werden, findet Sprotte im Norden die dominierende Farbe seiner Palette, im Süden die Anatomie der Form. In den Bergen sind Sprottes Farben dunkler, die Pinselstriche spärlicher, aber umso entschiedener. Paradoxerweise wählt er für den Norden wärmere und für den Süden kältere Farben.

 

Auch der mittelalterliche Burgturm hat einen Norden und einen Süden: zwei getrennte Räume, ein Südzimmer mit Bildern von Bäumen, vom Wind gepeitscht und von Schneemassen niedergedrückt, stilisierte Tannen und Kiefern und ein Nordzimmer mit der Insel Sylt und der Energie der Wellen.

 

Die Ausstellung ist bis Ende September zu sehen.

Mehr Informationen zu dieser Ausstellung unter: info@museumladin.it oder +39 0474 524020